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ERICH AUF DEM PAPAGEIENBERG
Ein hybrider Dokumentarfilm über UFO-Mythen, Esoterik und postkoloniale NarrativeVon Jonathan Jäggi und Tobias Kubli
Facts
Genre: Hybrider Dokumentarfilm
Sprache: Spanisch / Deutsch
Länge: 90-120 Minuten
Format: DCP, 16:9, Farbe
Produktionszeitraum: Frühjahr 2025 – Herbst 2027Tags: Postfaktische Gesellschaft, Esoterik, Verschwörungstheorien, Aussteigertum, Post-Kolonialismus, New Age, Mystisch-esoterischer TourismusAuf der Suche nach: Co-Produzent:innen und Finanzierungspartner:innen
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In einer postfaktischen Welt vermischen sich in Capilla del Monte (ARG) UFO-Mythen, Esoterik und eurozentristische Fantasien. Ausgehend von Erich von Dänikens spekulativen Theorien verwebt «Erich auf dem Papageienberg» Dokumentation, Fiktion und Essayfilm zu einer kritischen Erkundung von Wahrheit und Identität.
Projekt
Ausgangspunkt ist Capilla del Monte, ein UFO-Hotspot in Cordoba, Argentinien, wo westliche Esoterik auf lokale Glaubenssysteme trifft. Die Kleinstadt liegt am Berg Cerro Uritorco (aus dem Quechua «Papageienberg»), auf welchem in den 80ern ein UFO gelandet sein soll. Der Film beleuchtet wie pseudowissenschaftliche Erzählungen, wie Erich von Dänikens Prä-Astronautik, nicht nur eurozentrische Weltbilder reproduzieren, sondern auch von rechten Ideologien vereinnahmt werden. Durch eine Mischung aus Dokumentation, Essay und Fiktion – verkörpert durch die Figur Tomy aus Dänikens Roman «Tomy und der Planet der Lüge» – wird die Konstruktion alternativer Wahrheiten offengelegt. Interviews mit Einheimischen, Historiker:innen und UFO-Gläubigen verbinden sich mit stilisierten Reenactments und der persönlichen Familiengeschichte des Filmemachers.«Erich auf dem Papageienberg» zeigt, wie Mythen entstehen, welche gesellschaftlichen Auswirkungen sie haben und warum sie für viele zur Lebensrealität werden.
Motivation
Wir wuchsen mit Verschwörungstheorien, Aliens und Geistergeschichten auf – einst spielerische Fantasien. Heute sehen wir, wie solche Narrative von rechten Ideologien vereinnahmt werden. Aus jugendlichen Gedankenexperimenten werden alternative Fakten, die die Demokratie und unser Zusammenleben gefährden. Unser Projekt will zeigen, wie Fiktion Realität formt und weshalb die postfaktische Gesellschaft immer grössere Teile der Bevölkerung erreicht. Wir wollen unseren Blick jedoch nicht primär auf UFOs oder Aliens richten, sondern auf die sozialen und kulturellen Dynamiken, die am Beispiel von Capilla del Monte durch die Vermischung westlicher Esoterik, pseudowissenschaftlicher Theorien und lokaler Glaubenssysteme entstehen.
Form & Stil
Der Film kombiniert reale Interviews, surreale Reenactments und essayistische Reflexionen. Die hybride Erzählweise erlaubt es, kritisch und zugleich kreativ über alternative Wahrheiten und postfaktische Gesellschaften nachzudenken.
Status & Entwicklung
Das Projekt befindet sich aktuell in der Recherche- und Entwicklungsphase. Eine Recherchereise nach Capilla del Monte ist für Februar 2026 – während des jährlichen UFO-Festivals «Alienigena» – geplant. Die Förderung von Migros Kulturprozent Story Lab für die Stufe I wurde bereits zugesprochen. Wir suchen derzeit nach einer Produktionsfirma für die nächste Entwicklungsphase.
Timeline
Feb 2026 – Recherchereise Capilla del Monte (UFO-Festival «Alienigena»)
Apr 2026 – Entwicklungsförderung: BAK & Zürcher Filmstiftung
Sep 2026 – Migros Story Lab: Eingabe Stufe II
Jan 2027 – Herstellungsförderung: BAK & Zürcher Filmstiftung
Frühling 2027 – Dreh
Sommer 2027 – Postproduktion
Frühjahr 2028 – Release
Strategie
Unser Projekt richtet sich an ein internationales Publikum im Bereich Dokumentarfilm – mit Fokus auf Festivals, Labs und Branchenplattformen in Europa und Lateinamerika. In Argentinien zielen wir auf das renommierte Mar del Plata International Film Festival als Schaufenster für die südamerikanische Filmszene. In der Schweiz zielen wir auf eine Premiere am Visions du Réel oder dem Locarno Film Festival. Darüber hinaus interessieren uns Plattformen für Projektentwicklung wie die IGFAcademy sowie das CPH:LAB von CPH:DOX in Kopenhagen – ein Hotspot für innovative, internationale Dokumentarfilmprojekte.
Team
Regie: Jonathan Jäggi
Jonathan Jäggi (1993) ist ein schweiz-argentinischer Filmemacher. Er machte einen Bachelor Abschluss in Multimedia Production an der Hochschule für Technik und Wirtschaft in Chur und arbeitete danach bei der Produktionsfirma C-Films. Anschliessend studierte er an der Universidad del Cine in Buenos Aires, Argentinien. Derzeit absolviert er den Master in Regie an der Zürcher Hochschule der Künste, und arbeitet als Multimedia Produzent für das Architekturmagazin Hochparterre sowie als freiberuflicher Filmemacher und Künstler. Sein Debütfilm TRANQUILLO (2018) lief an den Hofer Filmtagen und war an den Solothurner Filmtagen für den Prix du Public nominiert. Mit dem Expanded Cinema Projekt FRACTURA (2024) performte er im Rahmen des International Experimental Film & Video Festival Videoex.
Co-Regie und Kamera: Tobias Kubli
Tobias Kubli (1992) hat sich seit 2011 ganz dem bewegten Bild verschrieben. Durch diverse Jobs als Beleuchter und Kameramann erlernte er sein filmisches Handwerk. Seit 2013 arbeitet er als freischaffender Filmemacher und Kameramann im In- und Ausland. Als Regisseur konnte er 2021 mit seinem Kurz-Dokumentarfilm RUN FAST, BITE HARD an den Internationalen Kurfilmtagen Winterthur Premiere feiern. Sein erster Spielfilm als Kameramann, TRANQUILLO, kam 2018 in die Kinos. Derzeit ist der Spielfilm WOLVES von Jonas Ulrich, Tobias zweiter Film als Chef-Kameramann, in der Festivalauswertung.